Baumwolle

 

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Baumwolle gehört zu den Rohstoffen, aus denen Textilien hergestellt werden. Sie gehört botanisch gesehen zu den Malvengewächsen. Baumwollstoffe sind also Stoffe aus Pflanzenfasern.

Historisch gesehen zählt die Baumwolle zu den ältesten Textilfasern. Sie wurde sowohl in Asien und Afrika wie auch in Amerika unabhängig voneinander kultiviert. Die ältesten Nachweise von Baumwolle als Fasernlieferant stammen aus Indien etwa 6000 vor Christus. Erst sehr viel später gelangte die Baumwolle über die Griechen und Römer nach Europa. In Amerika wurde die Baumwolle etwa 4200 vor Christus von den südamerikanischen Völkern im heutigen Chile, Peru und Ecuador als Kulturpflanze angebaut und genutzt. Von hier aus gelangte die Baumwolle über die spanischen Eroberer nach Europa.

Baumwolltuche galten bis in das 18. Jahrhundert hinein als Luxusgut, da die Herstellung aufwendiger war, als die Produktion von Leinen oder sogar Seide. Erst durch die Entwicklung von Spinnmaschinen, die in der Lage waren, die kurzen Baumwollfasern zeitsparend zu haltbaren Fäden zu verspinnen, kam es zu einem Aufschwung der Baumwolle, was auch den Preis für die Baumwolltuche senkte. Baumwollprodukte wurden für jedermann erschwinglich.

 

In den Jahren 1959 bis 1987 sank dann die Weltfaserproduktion von 70 % auf 46 %. Grund dafür war der Aufstieg der Chemiefaser. Bemerkenswert ist, dass sich die Menge der produzierten Baumwolle in der gleichen Zeit auf fast die dreifache Menge, das sind gut 18 Millionen Tonnen, erhöht hatte. Heute beträgt der Anteil der Baumwolle 33 % an der weltweiten Produktion von Textilfasern, einschließlich sämtlicher Natur- und  Chemiefasern. Unter den  Naturfasern hat die Baumwolle den höchsten Anteil inne. 75  % aller eingesetzten Naturfasern besteht aus Baumwolle. Am häufigsten wird Baumwolle für Heim- und Bekleidungstextilien verwendet. Weltweit größte Baumwollproduzenten sind heute die USA, Indien, China, Brasilien, Usbekistan und Pakistan.

 

Lieferant der Baumwolle ist eine buschige Pflanze aus der Gattung der Malvengewächse. Die ausgewachsene Baumwollpflanze kann bis zu 2 m hoch werden. Eine einzelne Pflanze benötigt zwischen 175 und 225 Tage von der Aussaat bis zur Reife und Ernte. Zum Wachsen und Reifen braucht die Baumwollpflanze sehr viel Feuchtigkeit und Wärme, daher gedeiht sie nur in subtropischen und tropischen Klimazonen. Im Kelch der Blüte sitzt der Fruchtknoten. Nach der Bestäubung und Blütezeit entwickeln sich dieser zu einer Kapsel, die bis zu 30 Samenkörner enthält. An den Samen sitzen zwischen 2000 bis 7000 Samenhaare, die Baumwollfasern. Nach der Reife platzt die Kapsel auf und die Baumwollpflanze sieht aus,  als wäre sie von zahlreichen Schneebällen überzogen.

Die Ernte erfolgt meist noch per Hand, da die Baumwolle in mehreren Schüben reift. Zwar gibt es auch Anbaugebiete in denen Pflückmaschinen eingesetzt werden. Dort wird allerdings in Kauf genommen, dass auch minderwertige Baumwollfasern in die Ernte gelangen. Minderwertig sind unreife, wie auch überreife Baumwollfasern. Gleichzeitig gerät auch mehr Schmutz in die Ware. Die Ernte per Hand ist genauer und erfolgt in mehreren Durchgängen. Sie erlaubt die Produktion von hochwertigen Baumwollgarnen.

Hauptmerkmal der Baumwolle ist die Faserlänge, auch Stapellänge genannt, von bis zu 56 mm. Ab 10 mm Faserlänge ist Baumwolle verspinnbar. Die Fasern der Baumwolle sind sehr fein. Trotzdem kann sie bis 65 % ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sich die aus ihr hergestellte Textilie feucht anfühlt. Sollte aber eine Baumwolltextilie nass geworden sein, so trocknet sie recht langsam. Baumwollstoffe besitzt eine hohe Schmutz- und Ölaufnahmefähigkeit. Da sich Schmutz und Öl aber umgekehrt auch gut aus Baumwolle entfernen lassen, wird häufig Arbeitsbekleidung aus robustem Baumwollstoff hergestellt.

Neben diesen Eigenschaften gilt Baumwolle als sehr hautfreundlich, was mit der Länge der Fasern zusammenhängt. Trotz der relativ feinen Fasern weisen die Garne und Textilien, die daraus gesponnen und gewoben werden eine gute Festigkeit auf. Baumwolle ist leicht glänzend und je nach Herkunft entweder reinweiß oder in den Schattierungen von leicht gelblich bis bräunlich in der natürlichen Farbe.

 

Aus Baumwolle werden vor allem strapazierfähige Textilien hergestellt, wie Berufsbekleidung und Arbeitskleidung jeder Art. Aber auch Hemden, Kleider, Blusen, Unter- und Nachtwäsche, Hosen und Freizeitkleidung werden aus Baumwollstoffen gefertigt. Im Heimtextilienbereich findet man ebenfalls zahlreiche Baumwolltextilien wie Bettwäsche, Küchentücher, Bade- und Handtücher, Möbelbezugsstoffe, Dekostoffe, Taschentücher und Laken. Bei den Kurzwaren findet man Baumwolle in diversen Borten und Bändern.

 

Baumwollstoffe sind recht pflegeleicht. Sie ist kochfest. Allerdings sollte man bei veredelter Baumwolle (Baumwollmischgewebe, behandelte Baumwolle etc.) vorsichtig sein und auf den Waschzettel (Waschtemperatur schwangt zwischen 40 bis 95 Grad) achten. Generell können Baumwollprodukte in der Waschmaschine gewaschen werden. Chlorbleichen ist bei Baumwolle genauso möglich, wie Färben. Baumwolle ist nicht lösemittelempfindlich. Reine Baumwollprodukte können auch in den Trockner gegeben werden. Mischgewebe sind problematischer. Die Bügeltemperatur sollte bei 200 Grad liegen, wobei darauf zu achten ist, dass das Gewebe des Bügelgutes noch relativ feucht sein soll. Gerade bei Tischwäsche leistet dann Omas handlicher Wäschesprenger gute Dienste. Ein Wasserzerstäuber für Zimmerpflanzen ist ebenfalls gut geeignet.

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