Kurzwaren

 

Was sind eigentlich Kurzwaren und wieso heißen sie Kurzwaren? Wir sind dem auf den Grund gegangen …

Das Wort Kurzwaren ist eine Zusammensetzung aus den Wörtern KURZ und WAREN.

Entwicklungsgeschichtlich betrachtet entstand die Bezeichnung „kurze Waren“ im 18. Jahrhundert. Das Wort Kurzwaren bezog sich dabei nicht unbedingt auf die Länge der Waren, sondern wurde im Sinne von „klein“ gebraucht. Natürlich könnte das Wort auch „Kleinwaren“ heißen können, jedoch wurde Kurzwaren im Sprachgebrauch populärer. Folglich sind Kurzwaren all die „kleinen Waren“, die zum Nähen gebraucht und benutzt werden. Auch heute noch steht der Begriff Kurzwaren für sämtlich kleinen Schneiderei- und Nähartikel, wie Knöpfe, Nadeln, Reißverschlüsse, Nähgarne, Applikationen usw.

Der Germanist Johann Christoph Adelung aus dem 18. Jahrhundert beschrieb „Kurzwaren“ wie folgt:

Kurze Waare, kleine verarbeitete oder verfertigte Dinge, als eine Waare betrachtet, z. B. hölzernes Spielgeräth, kleine Eisenwaaren u. s. f.

Der „kurzen Ware“ wurde gelegentlich die „lange Ware“ gegenübergestellt:

Kauft allerhand, kauft allerhand,

Kauft lang' und kurze War!

Sechs Kreuzer 's Stück, ist gar kein Geld,

Wie's einem in die Hände fällt.

Kauft allerhand, kauft allerhand,

Kauft lang' und kurze War!

(Goethe: Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern)

Stoffe dagegen sind keine Kurzwaren. Sie gehören zu den sogenannten Ellenwaren, da sie zur damaligen Zeit mit der Elle gemessen wurden. Die Ellenware entspricht damit der heutigen Meterware. Kurzwaren werden dagegen pro Stück gezählt oder auch abgewogen.